Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

seit einem knappen halben Jahr ist eine Schnittstelle zwischen der Luca-App und dem Gesundheitsamt der Stadt Augsburg eingerichtet. Seitdem ist es technisch möglich, Daten, die mit der Luca-App generiert wurden, für die Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen zu verwenden. Wir bitten darum, im nächsten Bericht zur Corona-Lage im Stadtrat folgende Fragen mit zu berücksichtigen bzw. zu beantworten.

1. In wie vielen Fällen hat das Gesundheitsamt bisher zur Kontaktnachverfolgung auf Daten aus der Corona-App zurückgegriffen? Wie viele Fälle wurden im gleichen Zeitraum insgesamt bearbeitet?

2. Laut Medienberichten stellen zahlreiche Gesundheitsämter aufgrund der Nutzung der Luca-App eine erhebliche Zunahme der abzuarbeitenden möglichen Kontakte fest. Ein Grund hierfür ist, dass Veranstalter oder Wirte keinen Gebrauch von der Funktion der App machen, die Kontaktlisten z.B. auf einzelne Tische oder Teilbereiche und Abstände aufzuschlüsseln, sondern einen einzigen zu scannenden Code für das gesamte Lokal oder die gesamte Veranstaltung generieren. Somit gelten dann alle Besucher des Lokals oder der Veranstaltung als potentieller Kontakt. Inwieweit hat die Nutzung der Luca-App in Augsburg vor diesem Hintergrund zu einer Zunahme der abzuarbeitenden Kontaktdaten geführt?

3. Welche Bemühungen gab bzw. gibt es seitens der Stadt Augsburg, Veranstalter, Wirte etc. mit der Funktion der Luca-App, Kontaktlisten z.B. auf einzelne Tische oder Teilbereiche aufzuschlüsseln, vertraut zu machen?

4. Nutzt die Stadt Augsburg bei eigenen Veranstaltungen die Funktion der Luca-App, Kontaktlisten z.B. auf einzelne Tische oder Teilbereiche aufzuschlüsseln, und, wenn Nein, warum nicht?

5. Laut Medienberichten haben Veranstalter und Wirte teilweise Schwierigkeiten mit der Entschlüsselung der Kontaktlisten, was eine Übertragung der Daten an Gesundheitsämter erschwert und teilweise unmöglich macht. Gab oder gibt es solche Schwierigkeiten auch in Augsburg?