Pressemitteilung nach erneutem Fauxpas der Sportverwaltung
„Wir alle sind Sportstadt Augsburg, Herr Enninger!“
Die Stadt Augsburg bezeichnet sich gerne als „Sportstadt“. Doch in der Praxis wird dieses Label durch das Sportreferat und Referent Enninger fast ausschließlich über die Aushängeschilder FC Augsburg, die Panther und die Kanuten definiert.
Unbestritten ist: Unsere Bundesligisten verschaffen Augsburg überregionale Bekanntheit und sorgen für große mediale Aufmerksamkeit. Doch die „Sportstadt Augsburg“ besteht nicht nur aus Profisport und Imagefotos in den sozialen Netzwerken – sondern vor allem aus den rund 100.000 Mitgliedern in den Sportvereinen unserer Stadt.
Hier zeigt sich jedoch ein anderes Bild:
- Zu wenig Hallen- und Sportflächen
- Ein Sport- und Bäderentwicklungsplan, der eher ein Sanierungskonzept „nach Haushaltslage“ darstellt
- Kaum innovative Ideen oder Fortschritte für den Breitensport
Der sportpolitische Sprecher der Fraktion Bürgerliche Mitte, Hans Wengenmeir (Freie Wähler), selbst seit Jahrzehnten ehrenamtlicher Sportfunktionär, kritisiert:
„Breitensportlerinnen und -sportler, Vereine und Ehrenamtliche sind geduldig und würden sich wünschen, dass das Ermöglichen endlich Priorität in der Sportverwaltung hat. Stattdessen hören sie immer wieder nur, warum etwas nicht machbar oder finanzierbar sei. Bürokratie und mangelnde Koordination nehmen zu.“
Konkrete Beispiele aus der Praxis:
- Erhard-Wunderlich-Halle: Wegen Brandschutzauflagen ist die Zuschauerzahl seit Jahren drastisch begrenzt. Traditionelle Turniere wie die schwäbische Endrunde im Hallenfußball/Futsal finden deshalb nicht mehr in Augsburg statt. Andere Städte lösen vergleichbare Probleme flexibler – z. B. mit Auflagen und Brandschutzwachen.
- Kunstrasenfeld Haunstetten: 650.000 € sind im Haushalt eingeplant. Doch weil es keine geeignete Fläche gibt, bleibt es bei einer Umrüstung ohne Mehrwert. Vorschläge für alternative Flächen – etwa an der Sportanlage Süd – wurden ignoriert. Flexibilität: gleich Null.
- Mädchen- und Jugendfußball: Beim TSV Schwaben boomt der Mädchenfußball – aber viele Kinder müssen abgewiesen werden, weil Sportflächen fehlen. Gleiches gilt für die Fußballjugend in Haunstetten. Die Stadt verweist auf Engpässe, statt Lösungen zu schaffen.
- Hallennutzung in den Sommerferien: Vereine fragten, ob Schulturnhallen zur Saisonvorbereitung geöffnet werden könnten. Eine Antwort sollte bis August vorliegen – da war die Saisonvorbereitung längst vorbei.
- Sport im öffentlichen Raum: Vor rund zwei Jahren haben wir dem Sportreferenten kostenfreie Vereinsangebote in Parks vorgeschlagen. 2025 kommt das Projekt endlich – allerdings organisiert vom Gesundheitsamt und überwiegend mit kommerziellen Trainern. Wertschätzung für den Vereinssport? Fehlanzeige.
- Fehlende Antworten & Prioritäten: Viele Vereine fühlen sich von der Verwaltung abgewiesen. Gleichzeitig stehen Fototermine des Referenten mit prominenten Sportlern im Vordergrund. Ein Beispiel: Fotos des Sportreferenten auf Facebook wie zuletzt bei der Präsentation des Stanleycups durch Nico Sturm dieser Tage! Auf die Frage, wann nun endlich nach vielen Jahren eine Überdachung der Bahn II im Curt-Frenzel-Stadion angedacht ist, gibt es nach wie vor keine Antwort vom Sportreferat und der Stadtregierung!
Fazit:
Die Sportstadt Augsburg lebt von ihrem vielfältigen Vereinssport und tausenden Ehrenamtlichen – nicht nur von ihren Profivereinen. Doch derzeit reagiert die Stadtverwaltung allenfalls auf öffentlichen Druck.
Vielleicht braucht es sogar eine Demonstration der Augsburger Sportvereine, um endlich mehr Gehör zu finden.
Denn das Motto muss lauten:
„Wir ALLE sind Sportstadt Augsburg!“